Unsere 4 Fachbereiche

Absturzsicherung bei der Feuerwehr Unterammergau

Ein Blick in die Unfallverhütungsvorschrift „Feuerwehren“ (GUV-V C53) liefert zum Thema Absturzsicherung das nachstehende Schutzziel (§ 28 Abs. 2): Stellen mit Absturzgefahr dürfen nur betreten werden, wenn Sicherungsmaßnahmen gegen Absturz getroffen sind. Die zugehörige Durchführungsanweisung liefert zwar einige Hinweise darauf, wie dieses Schutzziel erreicht werden kann, aber eine Handlungsanleitung für einen Feuerwehreinsatz wird hier nicht gegeben.

In unserer Wehr wird deshalb auf beiden Löschfahrzeugen der Gerätesatz „Absturzsicherung Feuerwehr“ mitgeführt um eine möglichst sichere Arbeit in größeren Höhen zu gewährleisten.

13 Wehrmänner verfügen über den Lehrgang Absturzsicherung in der Feuerwehr.

Fachbereich Atemschutz

Bei einem Feuer entstehen giftige Gase, die beim Einatmen durch den Menschen schwerwiegende Folgen haben können. Deshalb schützen sich die Feuerwehrkameraden bei den meisten Brandeinsätzen mit sogenannten Atemschutzgeräten. Hinter diesen Geräten steckt komplizierte Technik die instand gehalten werden muss, da von ihnen das Leben der Kameraden, die sie in Benutzung haben, abhängt. Außerdem besteht für diese Gerätschaften eine außerordentlich hohe Prüfpflicht die sicherstellen soll, dass kein Atemschutzgeräteträger bei derartigen Einsätzen zu Schaden kommt. Mittlerweile wird der Atemschutz nicht mehr nur bei Brandeinsätzen verwendet, sondern dient ebenfalls zum Schutz vor atomaren-, biologischen- und chemischen Gefahrstoffen.

Aus diesem Grund unterhält die Feuerwehr Unterammergau im Gerätehaus eine Atemschutzwerkstatt. Diese ist mit allen nötigen Gerätschaften ausgestattet, um sämtliche Geräte die zu einem Atemschutzeinsatz benötigt werden, zu warten, inventarisieren und prüfen zu können. Nur so wird der reibungslose Ablauf während und nach einem Einsatz unter Atemschutz gesichert.

Im Januar 2015 konnten, nach intensiven Schulungen und Übungen, unsere neuen Atemschutzgeräte (Dräger PSS 5000), Lungenautomaten (PSS-A Überdruck Dräger Steckanschluss) und die Vollmasken (Dräger FPS 7000) in Betrieb gestellt werden, welche unsere in die Jahre gekommenen Normaldruckgeräte abgelöst haben. Zur weiteren Sicherheit unserer Atemschutzgeräteträger wurden die Geräte mit Totmannwarnern (Dräger Bodyguard 1000) ausgestattet. Außerdem wurde für die Führungskräfte in unseren drei Fahrzeugen CO-Warner (Dräger Pac 5500) beschafft. Kohlenmonoxid ist ein farb-, geruchs, und geschmackloses sowie giftiges Gas. Zudem ist es im richtigen Mischungsverhältnis hoch explosiv. Es entsteht unter anderem bei der unvollständigen Verbrennung von kohlenstoffhaltigen Stoffen.

Der Einsatz unter Atemschutz bedeutet für die Einsatzkräfte nicht nur körperlich eine große Anstrengung. Atemschutzgeräte-Träger/innen werden an der vordersten Linie im Einsatz, d.h. im direkten Gefahrenbereich eingesetzt. Insofern ist hier die körperliche Fitness wie auch der Ausbildungsstand hoch zu bewerten. Die körperliche Tauglichkeit ist mit einem regelmäßigen ärztlichen Gutachten (G26.3-Untersuchung) nachzuweisen, dazu kommt die zwingende Teilnahme an einer jährlichen Unterweisung, mindestens einer Übung oder einem Einsatz unter Atemschutz im Jahr und jährlich ein erfolgreicher Streckendurchlauf auf der Atemschutzstrecke (Garmisch-Partenkirchen), einer Hindernisstrecke, die verdunkelt truppweise durchkrochen werden muss, inkl. Steigen der Endlosleiter und der Betätigung des Schlaghammers als Belastungstest. Desweiteren nehmen unsere Kameraden regemäßig an der Heißausbildung teil, welche vom Atemschutzzentrum Garmisch-Partenkirchen organisiert wird. Hierbei handelt es sich um Feststoffbefeuerte Brandcontainer, in welchen unter realistischen Bedingungen für den Ernstfall geübt werden kann.

Verantwortlich für den Bereich Atemschutz in unserer Feuerwehr sind Florian Schleicher und Stefan Geißinger.

Ausbildung

Wie in anderen Bereichen des Lebens gilt auch bei der Feuerwehr: „Man lernt nie aus“. Beginnend bei der Jugendausbildung bis zum Ausscheiden aus dem aktiven Dienst ist es wichtig, sich ständig auf dem Laufenden zu halten. Um dies zu verdeutlichen: Hat man früher einen Zimmerbrand klassisch mit Wasser bekämpft und dabei relativ wenig Rücksicht auf Wasserschäden genommen, sind wir heute sehr bestrebt, das Löschergebnis so rasch wie möglich mit geringem Wassereinsatz herbeizuführen.
Ergebnis der Fortentwicklung von Technik und Methoden – so war der Innenangriff mit Atemschutz bis Mitte der 80er Jahre wenig verbreitet – heute ist er Standard.
Unsere Kräfte werden sowohl in eigenen Schulungen, als auch auf Kreis-, Landesebene aus- und fortgebildet. Dies ermöglicht zudem, regelmäßig über den eigenen Tellerrand hinaus zu blicken und so der Gefahr des „Turmdenkens“ zu entgehen.
Nicht nur einmal haben wir aufgrund so gewonnener Erkenntnisse unsere eigene Taktik überdacht und den modernen Anforderungen hin angepasst.

Verantwortlich für die laufende Ausbildung in unsere Feuerwehr sind alle Gruppenführer, welche nach einem vorgegebenen Ausbildungsplan den Übungsbetrieb in drei Zügen durchführen. Theoretische Ausbildungen werden gemeinsam im Lehrsaal des 1. Stocks unseres Gerätehauses durchgeführt.
Für die Modulare Truppausbildung, welche jeder Feuerwehranwärter*in durchlaufen muss, ist das Ausbilderteam verantwortlich. Es organisiert die Grundausbildung für unsere Feuerwehranwärter*innen und hält entsprechende Übungen ab.
Federführend in diesem Team sind Konrad Gast und Andreas Haseidl.

Maschinistenausbildung
Um ein Feuerwehrfahrzeug im öffentlichen Straßenverkehr fahren zu dürfen, sei es bei Übungen oder im Einsatz, benötigt man eine gültige Fahrerlaubnis nach dem Straßenverkehrsgesetz (StVG) und der Fahrerlaubnisverordnung (FeV).

Das bedeutet der Maschinist muss je nach Fahrzeugtyp einen gültigen PKW- bzw. LKW-Führerschein besitzen. Daneben werden die Feuerwehrangehörigen in speziellen Lehrgängen auf Landkreis- und Landesebene zum Maschinisten ausgebildet.

Hier werden die theoretischen und praktischen Grundkenntnisse erarbeitet, um die Feuerwehrangehörige an das Aufgabengebiet eines Maschinisten heranzuführen.

Die Lehrinhalte umfassen den Aufbau und die Bedienung der unterschiedlichen Pumpenarten, die Erkennung von häufigen Fehlern sowie die rechtlichen Grundlagen eines Maschinisten.

In praktischen Übungseinheiten werden die Kenntnisse über den richtigen Umgang und die richtige Bedienung der einzelnen Gerätschaften vertieft.

Neben der Ausbildung am Standort in Unterammergau, finden auch Fortbildungen an den staatlichen Feuerwehrschulen in Bayern statt. Hier werden unter anderem die Lehrgänge für Maschinisten für Löschfahrzeuge und Tragkraftspitzen angeboten.

 

Verantwortlich für den Bereich Maschinisten in der Feuerwehr Unterammergau ist Lorenz Beßenbacher.

Im unterliegt die Kontrolle der Führerscheine und das regelmäßige fahren der Feuerwehrfahrzeuge aller Maschinisten.

Ebenso das abhalten der Maschinstenübungen an Pumpen und Motorbetrieben Geräten.